Vom 24. – 28.07.2015 trafen sich in Fengersfors/Schweden pädagogische Fachkräfte von Husky und anderen Einrichtungen aus Schweden, Polen und Deutschland, die sich intensiv mit der Integration Gewaltfreier Kommunikation in der pädagogischen Arbeit befassten. Das Seminar wurde geleitet von Cornelia Timm und Kurt Südmersen vom Orca Institut in Bad Oeynhausen.

Cornelia Timm

Cornelia Timm

Kurt Südmersen

Kurt Südmersen

Unsere Alltagskommunikation verläuft nicht immer störungsfrei. Gerade in pädagogischen Berufsfeldern sind wir oft Kritik und Vorwürfen ausgesetzt. Aber auch wir selbst handeln manchmal so, dass sich unser Gegenüber durch unsere Worte verletzt fühlt, obwohl wir das eigentlich nicht wollten. Was passiert da und wie können wir hier etwas verändern?

Der Psychologe Dr. Marshall B. Rosenberg stellt uns ein Konzept zur Verfügung, das uns bei der Entwicklung einer Haltung unterstützt, die unsere Kommunikation klar, effektiv und gewinnbringend für beide Seiten gestalten kann. Dabei geht es eher um Leitlinien als um Regeln, eher darum eine Sensibilität zu entwickeln und Wahlfreiheit zu erkennen, als Methoden anzuwenden.

Wir konnten anhand von praktischen Beispielen aus unserem Alltag entdecken, dass es sinnvoller ist, Fakten zu beschreiben statt moralisch zu urteilen und zu schimpfen, dass es spannender ist, seinen Gefühlen und Bedürfnissen auf den Grund zu gehen statt zu beschuldigen oder zu verteidigen und dass es Erfolg versprechender ist, Wünsche und Bitten zu äußern statt zu fordern, zu kommandieren, zu drohen oder zu manipulieren. Diese Haltung führt zu besseren Beziehungen zu den Menschen, mit denen wir leben und arbeiten, da wir unsere Bedürfnisse im Einklang mit ihren Bedürfnissen berücksichtigen können.

Gerade in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stehen wir zur Zeit vor besonderen Herausforderungen, denen wir mit einer authentischen und empathischen Haltung uns selbst und anderen gegenüber so begegnen können, dass wir uns vor Burn out schützen und den Kindern ein Vorbild in der Entwicklung ihrer Beziehungsfähigkeit sein können.

Neben kurzen theoretischen Inputs zur Gewaltfreien Kommunikation gab es viel Raum für angeleitete Übungen und Selbsterfahrung. Dabei standen aktuelle Situationen aus dem pädagogischen Alltag im Mittelpunkt der Arbeit.