Case Management(1)

oder Unterstützungsmanagement,

zunächst als Erweiterung der Einzelfallhilfe in den USA entwickelt, ist zu einer methodischen Neuorientierung in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen geworden. Systemische und ökosoziale Perspektiven kommen in dieser Konzeption grundlegend zum Ausdruck. Case Management soll Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen befähigen, unter komplexen Bedingungen Hilfemöglichkeiten abzustimmen und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Gemeinwesen oder Arbeitsfeld koordinierend heranzuziehen. Aufgabe ist es, ein zielgerichtetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu kontrollieren und auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf der einzelnen Person ausgerichtet ist und an deren Herstellung die betroffene Person konkret beteiligt wird. Nicht die Qualitäten als Berater/-in allein sind gefragt, sondern die als Moderatoren mit Letztverantwortung, die im Prozess der Hilfe die Bedürfnisse der Klienten einschätzen, die die Planung und Sicherung der Bereitstellung medizinischer und sozialer Dienstleistungen koordinieren, die Prioritäten setzen und ggf. zukünftig Standards erarbeiten bzw. festlegen und für ihre Einhaltung sorgen. Ziel ist eine Qualitätsgewährleistung, die untrennbar verknüpft ist mit der Sicherung von Konsumentenrechten.

Das Hilfeplanverfahren als Kontraktmanagement für den Prozess der Leistungsgewährung durchläuft dabei folgende Phasen:

  • biografisches Verstehen
  • kollegiale Beratung
  • Aushandlungsprozess im Hilfeplanverfahren (Von der Zielorientierung zur Operationsalisierung)

(1) Wir lehnen uns hier an die Standards der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit (DGS) an und verweisen gleichzeitig auf die Arbeiten und Fortbildungsmaterialien von Schrapper/Thiesmeier (Univ. Koblenz-Landau, 2005) zu diesem Thema.