Unsere Zielgruppe sind junge Menschen beiderlei Geschlechts ab 9 Jahren, die wir nicht darüber definieren wollen, dass sie bestimmte Störungsbilder aufweisen. Insgesamt versuchen wir Jugendlichen aller Schichten, Möglichkeiten anzubieten und uns auf ihre entsprechenden Schwierigkeiten einzustellen. Ein ausgesprochen geschlechtsspezifisches Betreuungsangebot beschreiben wir nicht, da unser individueller Ansatz impliziert, dass die jeweiligen Anliegen des Jugendlichen bedeutsam sind.
Gender Mainstreaming (GM) als Leitprinzip zur Realisierung der Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen sowie der Beachtung gleichgeschlechtlicher Orientierung bei den Jugendlichen mit der Möglichkeit zu einem Coming Out werden bewusst wahrgenommen. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund wird besonders auf die Schwierigkeiten im Bereich interkultureller Ziele und Fragen der Integration in die deutsche Gesellschaft geachtet.
Die Aufzählung von Störungsbildern an dieser Stelle würde eher wieder eine am Defizit orientierte Sichtweise vermitteln, die wir ablehnen. Außerdem sagt die Beschreibung eines Störungsbildes am Ende nichts darüber aus, ob der Jugendliche mit seiner gesamten Persönlichkeit sich in unserem Projekt zu Hause fühlen kann. Dies finden wir eher durch verschiedene Methoden der Heranführung und der Reflexion darüber heraus. An dieser Stelle möchten wir uns mehr mit den teilweise prekären Lebenslagen der Jugendlichen in unserer industrialisierten Informations-, Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft auseinandersetzen, die eine Bedarfslage durch ihre spezifischen Bedingungen für die Jugendhilfe schafft.